Schlupfwespe
Die Schlupfwespen (Ichneumonidae) bilden vermutlich die artenreichste Familie der Hautflügler, es sind etwa 30.000 Arten beschrieben, und es werden ca. 60.000 Arten geschätzt. Sie kommen auf allen Kontinenten außer Antarktika vor.[1][2] In Deutschland sind mehr als 3.600 Arten bekannt,[3] in der Schweiz fast 1.500 Arten[4] und in Mitteleuropa mehr als 4000 Arten. Schlupfwespen sind schlank und haben meist einen deutlichen Legebohrer, der auch sehr lang sein kann. Die Larven der Schlupfwespen leben durchweg als Parasitoide. Parasitiert werden holometabole Insekten, am häufigsten Schmetterlinge, Pflanzenwespen, Käfer und andere. Einige spezialisierte Formen parasitieren auch in Spinnenkokons, wo sie sich von den Spinneneiern ernähren, oder als Ektoparasiten an den Spinnen selbst. Die Wespen der Gattung Polysphincta saugen an den Hinterleiben von bestimmten Radnetzspinnen und bringen diese durch biochemische Zusätze dazu, ein anderes Webmuster zu verfolgen. Sie lassen sich Kokons als Bruthöhle bauen. Danach werden die Spinnen getötet.[7] Hemimetabole Insekten jedoch werden nach bisherigem Kenntnisstand von dieser Familie verschont (nicht jedoch etwa von den Erzwespen, die auch zu den Legimmen zählen).